In einer ebenso locker beschwingten wie ernsthaften Feierstunde wurde jetzt Dr. h.c. Wolfgang Schultze aus Anlass seines 80. Geburtstages und seiner 60jährigen Zugehörigkeit zur SPD gebührend geehrt. Dazu waren viele Parteimitglieder und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens aus der ganzen Region in die Berufsgenossenschaftliche Bildungsstätte am Deisterhang gekommen. Die Ehrung des Parteijubilars nahm Kanzler a.D. Gerhard Schröder persönlich vor.

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Wolfgang Schultze mit Familie und Gerhard Schröder

Für den gastgebenden SPD-Ortsverein Bad Münder-Hachmühlen-Brullsen begrüßte deren Vorsitzender Swen Fischer neben Schultze und Schröder besonders die Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller, die frühere Abgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Brigitte Schulte, den ehemaligen Umweltminister Wolfgang Jüttner, Landrat Tjark Bartels und Vertreter der Nachbarkreise.

Altkanzler Gerhard Schröder ging in seiner launigen Rede auf die vielfältigen Verdienste Wolfgang Schultzes ein, mit dem ihn viele gemeinsame Jahre politischen Wirkens verbinden. Schmunzelnd bemerkte Schröder, dass sie beide in ihren jungen Jahren einmal als „sehr links“ gegolten haben. Im Landtag, dem Schultze immerhin fast 30 Jahre lang angehörte, konnte er 13 Jahre lang als Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr seine besonderen Kompetenzen einbringen. Dabei ging es ihm immer darum, die Interessen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgewogen zu berücksichtigen. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Bildungspolitik gewesen. Neben der beruflichen Bildung setzte sich Schultze für die permanente Fortbildung sowie die politische Schulung, beispielsweise in der Heimvolkshochschule Springe, ein. Für seine Verdienste um die Hochschulbildung erhielt er von der Universität Oldenburg die Ehrendoktorwürde verliehen. In allen Bereichen spüre man auch seine tiefe Verwurzelung in der Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE), der er inzwischen stolze 65 Jahre angehört.

Der Stellenwert der Bildung sei auch heute von höchster Bedeutung. Viel zu oft hänge leider immer noch der schulische Erfolg der Kinder vom Geldbeutel der Eltern ab. An diesem Projekt müssten vor allem Sozialdemokraten beharrlich arbeiten.

Unmittelbar nach seiner Rede musste der Kanzler a.D. Gerhard Schröder die Veranstaltung wieder verlassen, allerdings nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil er zu Hause seine Frau, die als Landtagsabgeordnete Termine wahrzunehmen hatte, bei der Betreuung der Kinder vertreten musste.